OSWALD MALURA
Ein Kunstwerk kann nur aus der Gnade entstehen. Viele Zeitgenossen glauben, man könne Kunst ,machen‘. Aber Kunst wird nie produziert, sondern erschaffen – ganz gleich, ob es sich um gegenständliche oder abstrakte Malerei handelt. Über die Welt der Erscheinung gelangt der Künstler mit seinem intuitiven Wissen in die geheimnissvolle Tiefe des Unsichtbaren – in den Bereich des Geistigen, das die sichtbare Welt im Innersten zusammenhält.“
SEIN LEBEN
1906
Oswald Malura wird am 9. Oktober in Boleslau (Oberschlesien) als jüngstes Kind des Landwirts Thomas Malura und seiner Ehefrau Anna geb. Kaschny geboren.
1912 – 1920
Besuch der Volksschule in Boleslau. Erste Mal- und Zeichenversuche.
1921
Beginn der Ausbildung zum Dekorationsmaler in Ratibor.
1925
Oswald Malura hat als Ziel die Akademie der Bildenden Künste München und macht sich auf den Weg. Erst arbeitet er als Lüflmaler am Tegernsee, um sich etwas Geld zu verdienen.
1926
Aufnahme an der Akademie der Bildenden Künste München.
1928
Meisterschüler von Professor Groeber.
1929
Oswald Malura als Student (Mitte, Zweiter von links)
Foto: Privat
1930 – 1932
Er wählt nicht wie andere Künstler seiner Zeit Paris oder Vendig als Reiseziel seines Stipendiums, sondern seine Wahl trifft auf Indien. Er bleibt ganze drei Jahre und begegnet Persönlichkeiten wie Gandhi und Rabindranath Tagore.
Später veröffentlich er seine Reiseerlebnisse in dem lesenswerten Buch „als Maler durch Indien“ (Heute nur noch im Buchantiquariat über das Internet erhältlich).
Oswald Malura auf Studienreise durch Ceylon und Indien
Foto: Privat
1933 – 1939
Maler in München, Ausstellungen, Malkurse, Film- und Lichtbildvortäge.
1940
Kriegsdienstverpflichtung
1942
Oswald mit seiner Frau Anna-Frieda
Foto: Privat
1945
Oswald Malura in seinem zerstörten Atelier
Foto: Privat
1951 – 1955
Oswald Malura vor der südamerikanischen Küste 1951
Foto: Privat
1955
Rückkehr nach München. Mal- und Zeichenunterricht. Erneute Galeristentätigkeit in Schwabing. In der Malura Galerie finden monatlich wechselnde Ausstellungen, Vorträge und Diskusssionsrunden statt.
Zertifikat staatlich genehmigte Mal- und Zeichenschule
Foto: Privat
Über den Maler und Freund Franz Hauber lernt Oswald den schönen Ort Oberdießen bei Landberg am Lech kennen und lieben. Er erwirbt dort ein Grundstück in einer außergewöhnlichen Lage am Hang und baut dort eigenhändig mit Hilfe der Bevölkerung ein Atelier. Seither regelmäßige Lehr- und Arbeitsaufenthalte am Ort und in der Umgebung.
Ausstellungsbesprechung im Atelier
Foto: Privat
1957 – 1962
Einladung nach Nizza. Ausstellung u. a. mit Chagall, Dali und Picasso.
1961
Foto: Felicitas
1964
Schwabinger Kunstpreis
1965 – 1977
Erste Bürgerversammlung der Traumstadt 1965,
Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus
Maluras in der Kaulbachstraße 75
Fotos: Privat
1976
Seerosenpreis
1977
Oswald Malura kauft eine Bauernhausruine in Oberdießen bei Landsberg am Lech in der Nähe seines Ateliers und renoviert dieses 200 Jahre alte Bauernhaus am Mühlweg 2. Sein Ziel ist es, ein Haus der Begegnung und einen Kulturtreffpunkt für Gleichgesinnte im Geiste zu schaffen.
Oswald Malura, Oberdießen 1977
1981
Erste Ausstellung in Oberdießen in dem vom Maler erworbenen und umgestalteten Räumlichkeiten des bäuerlichen Anwesens am Mühlweg 2.
1986
Im Hirmer Verlag erscheint die Werkauswahl: Oswald Malura – Wege zum Bild.
Die Katholische Akademie ehrt den Maler zum 80. Geburtstag mit einer Ausstellung.
Einladung nach Santinkistan zur Feier des 125. Geburtstages von Rabindranath Tagore.
„Kulturpreis Schlesien“ – verliehen vom Land Niedersachsen in Hannover
„München leuchtet“, Medaille in Silber
1991
Tod von Anna-Frieda Malura.
Zu Oswald Maluras 85. Geburtsstag große Retrospektive in der Rathausgalerie der Landeshauptstadt München – getragen und durchgeführt vom Kulturreferat und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus.
1993
Eröffnung des Malura-Museums in Oberdießen am 29. Juni unter der Leitung von Alice Hasl. Es sind ca. 120 Werke des Malers Oswald Malura ständig in den Museumsräumen ausgestellt und jährlich finden 2 – 3 Sonderausstellungen von Bildhauern statt.
1995
Oswald Malura ist komplett pflegebedürftig und er hat großes Glück. Sein großer Wunsch war es, dass er im Alter in der Kaulbachstraße 75 bleiben kann. Dies haben ihm das Ehepaar Elke und Bernhard Limberger, welche im 2. Stock des Hauses wohnen, ermöglicht. Als gelernte Krankenschwester und Stationsleiterin konnte Elke Limberger seine Pflege fachgerecht übernehmen und gemeinsam gaben Sie ihm ein liebevolles Zuhause.
1997
Oswald Malura mit seinem Sohn Andrew, 1997
Foto: Bernhard Limberger
2003
Der Sohn des Malers Andrew Malura und seine heutige Ehefrau Elke Malura haben am 1. Mai 2003 die Leitung des Museums übernommen und Andrew Malura hat endlich das Ziel von Oswald Malura verwirklicht und im März 2003 die Oswald-Malura-Stiftung gegründet. Die Stiftung soll in Zukunft den Erhalt des Museums sicher stellen und im Sinne des Malers junge Künstler unterstützen. Als ersten Schritt in diese Richtung ist die Oswald-Malura-Kunststiftung von 2004 bis 2010 Mitsponsor des „Schwabinger Kunstpreises“, der zum ersten Mal 1961 in der Malura Galerie verliehen wurde.
29.06.2003
Der Maler Oswald Malura stirbt im Alter von 96 Jahren in seiner Schwabinger Wohnung in der Kaulbachstr. 75, während in seinem Museum die 26. Sonderausstellung mit Menni Bachauer eröffnet wird. Es war sein sehnlichster Wunsch in seinen vier Wänder zu sterben.